Ein wesentlicher Faktor, der in vielen Fällen gegen die BU spricht, ist der Preis. Denn die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung können vor allem für ältere Personen und Versicherte in handwerklichen Berufen hoch sein. Aus diesem Grund müssen Verbraucher abwägen, ob sie sich den vollen Versicherungsschutz dauerhaft leisten können.
Die Höhe des monatlichen Beitrags hängt davon ab, wie hoch die Berufsunfähigkeitsrente sein soll. Günstige Verträge mit 1.000 € BU-Rente gibt es schon ab 30 € im Monat. Wer seinen Lebensstandard halten möchte, muss allerdings oft eine höhere BU-Rente vereinbaren. Das hat höhere Beiträge zur Folge. Bis zu 100 € monatlich sind für eine ordentliche Arbeitskraftabsicherung nicht unüblich.
Faktoren bei der Beitragsberechnung
Um den Beitrag zu ermitteln, ziehen die Versicherungsgesellschaften verschiedene Risikofaktoren heran. Die Höhe der Kosten ist im Endeffekt also von den individuellen Umständen der Antragsteller abhängig. Dabei wirken sich folgende Merkmale auf den Beitrag aus:
- Eintrittsalter
- Versicherungsdauer
- Derzeitige Tätigkeit (in einem risikoreichen Beruf zu arbeiten erhöht den Beitrag)
- Anteil körperlicher Tätigkeit bei der Arbeit
- Rentenhöhe (je geringer die vereinbarte BU-Rente, desto günstiger der zu zahlende Beitrag)
- Unter Umständen Zuschläge für risikoreiche Hobbys oder Vorerkrankungen
In die Kostenkalkulation fließt außerdem die Verwertung der Überschüsse ein. Versicherte können wählen, ob die Gewinnbeteiligung mit dem Beitrag verrechnet werden soll. In diesem Fall weist der Versicherer einen Brutto- und einen Nettobeitrag aus. Sollten sich die Überschüsse nicht wie erwartet entwickeln oder das Risiko unzureichend kalkuliert sein, kann er die Prämie bis zur Höhe des Bruttobeitrags anheben.
Risikozuschläge bei Vorerkrankungen
Eine gute Nachricht vorneweg: Nicht jede Vorerkrankung führt automatisch zur Ablehnung des Antrags. In einigen Fällen kann die Versicherungsgesellschaft auch einen Risikozuschlag verlangen. Möglich ist dies meist bei vergleichsweise harmlosen Leiden wie Allergien.
Sollte die Krankheit, die bei Vertragsabschluss zu einem Risikozuschlag führte, ausgeheilt sein, können die Versicherten einen Antrag bei der Gesellschaft stellen, um die Notwendigkeit des Zuschlags zu prüfen.
BU-Schutz ist teuer für riskante Berufe und Hobbys
Viele Handwerker empfinden die Versicherung gegen Berufsunfähigkeit als zu teuer. Gerüstbauer, Dachdecker, Bergleute und Landschaftsgärtner – sie gehören zu den Berufsgruppen mit den teuersten Beiträgen für die BUV. Und sogar Personen, die in sozialen Berufen arbeiten, müssen mit verhältnismäßig hohen Kosten rechnen. Doch ist bei ihnen auch das Risiko sehr hoch, dass sie berufsunfähig werden. Daher gilt es hierbei abzuwägen, ob sich der finanzielle Aufwand lohnt, um das hohe Risiko abzusichern.
Nicht nur Personen, die in einem riskanten Beruf arbeiten, schrecken oft vor hohen Beitragskosten zurück. Teuer kann die BUV auch für Personen mit riskanten Hobbys werden. Eishockey, Klettern und sogar Reiten können sich spürbar auf den Beitrag auswirken. Wer die Freizeitbeschäftigung allerdings nicht der Versicherungsgesellschaft meldet, riskiert, im Leistungsfall nicht die volle BU-Rente ausgezahlt zu bekommen.
Keine Anzeigepflicht nach Versicherungsbeginn
Ein guter BU-Versicherer sollte auf eine Anzeigepflicht nach Versicherungsbeginn verzichten. Das bedeutet, die Versicherten müssen ihren Anbieter nicht über einen Berufswechsel oder ein risikoreiches Hobby informieren, nachdem sie die Versicherung abgeschlossen haben (siehe auch: vorvertragliche Anzeigepflicht). Wer also beispielsweise von einem günstigen und risikoarmen Beruf wie Informatiker in einen körperlich tätigen und damit auch teureren Beruf wie Gärtner wechselt, muss dies seinem Versicherer nicht mitteilen. Andernfalls würde die Gesellschaft nicht nur den Beitrag an den neuen Beruf anpassen. Auch besteht das Risiko, der Versicherungsgesellschaft den Wechsel nicht oder zu spät mitzuteilen. Und dies kann dazu führen, dass dieser im Leistungsfall die Zahlung kürzen oder sogar verweigern kann.