Dread Disease Versicherung – finanzielle Hilfe bei schwerer Krankheit

  • Kapitalzahlung bei Diagnose einer schweren Krankheit

  • Keine Rentenzahlung wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung

  • Sinnvolle Alternative für bestimmte Berufsgruppen

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dread Disease Versicherung leistet eine einmalige Kapitalzahlung bei Eintritt einer schweren Krankheit.
  • Die versicherten Krankheiten sind in den Versicherungsbedingungen abschließend aufgezählt. Die Produkte der Versicherer unterscheiden sich in diesem Punkt erheblich. Manche Unternehmen versichern mehr als fünfzig Krankheiten.
  • Die Dread Disease Versicherung ist kein Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil sie keine Rente als Ersatz für fehlendes Einkommen zahlt.
  • Für Menschen in Berufen mit schwerer körperlicher Arbeit oder mit Vorerkrankungen kann sie dennoch eine Alternative sein. Der Versicherungsschutz sollte durch Kombination mit einer Grundfähigkeitsversicherung, Unfallversicherung und Pflegeversicherung zur Existenzschutzversicherung komplettiert werden.

Inhalt

Im antiken Griechenland und im römischen Reich wurden den Toten Münzen mitgegeben, um den düsteren Fährmann Charon für die Fahrt über den Todesfluss in die Unterwelt zu bezahlen. Heutige christliche Religionen haben eine andere Sicht auf das, was nach dem Tod kommt. Und ganz weltlich gesprochen hat das letzte Hemd keine Taschen. Eine Risiko-Lebensversicherung ist gut für die Hinterbliebenen, die sich um die Beisetzung kümmern und vielleicht noch Schulden abtragen müssen. Aber was ist mit dem Menschen, bei dem eine schwere, ja sogar lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wird? Kann finanzielle Unterstützung sein Leiden erleichtern? In diese Bresche springt die Dread Disease Versicherung.

Was ist eine Dread Disease Versicherung?

Die Versicherung stammt ursprünglich aus Südafrika. Sie kam erstmals 1983 als Zusatzoption bei einer Lebensversicherung auf den Markt. Neben der Leistung im Todesfall sowie dem Erleben eines vereinbarten Ablaufalters wurde auch der Eintritt einer schweren Krankheit (englisch dread disease) als Versicherungsfall definiert. Vorbilder waren die Krebspolicen, die bereits in Japan, Israel und den USA angeboten wurden. Die heute in Deutschland erhältlichen Dread Disease Versicherungen sind entweder wie das südafrikanische Vorbild Zusatzbausteine einer Lebensversicherung oder als selbstständige Verträge erhältlich.

Diese schweren Krankheiten kann man versichern

In ihrer ursprünglichen Form deckte die Dread Disease Versicherung nur Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und Bypass-Operationen der Koronararterien. Innovationskraft der Versicherer und Wettbewerbsdruck führten dazu, dass der Leistungskatalog stetig erweitert wurde. Je nach Anbieter deckt er nun mehr als fünfzig Krankheiten ab. Hier einige Beispiele:

  • Multiple Sklerose
  • Parkinson
  • Koma
  • Lähmungen
  • Alzheimer und Demenz
  • Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (die beim Menschen auftretende Form von BSE, dem „Rinderwahnsinn“)
  • Enzephalitis (Gehirnentzündung)
  • Hirntumor
  • HIV bzw. Aids
  • Organtransplantationen
  • Verlust von Gliedmaßen
  • schwere Verbrennungen
  • Blindheit, Gehörlosigkeit und Sprachverlust

Darüber hinaus werden auch schwere Unfälle sowie vollständige Erwerbsunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit als Leistungsauslöser definiert. In den beiden letztgenannten Fällen ist es gleichgültig, welche Krankheit dafür verantwortlich ist.

Dread Disease Versicherung ohne Gesundheitsprüfung

Versicherungen können nur unvorhergesehene, zufällige Ereignisse abdecken. Ein brennendes Haus kann man nicht mehr gegen Feuer versichern. Die Dread Disease Versicherung wendet sich deshalb an Menschen, die aktuell nicht unter einer der versicherten Krankheiten leiden und auch kein erhöhtes Risiko einer solchen Erkrankung haben. Das lässt sich mit ein paar einfachen Gesundheitsfragen im Antrag klären. Eine ärztliche Untersuchung ist vor dem Abschluss nicht erforderlich, wenn die Antworten nicht auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Beantworten Sie die Fragen umfassend und gewissenhaft. Beide Vertragspartner brauchen klare Verhältnisse. Eine Versicherung, die wegen falscher Angaben im Antrag nicht zahlt, wenn es darauf ankommt, ist nutzlos.

Kapitalzahlung zur freien Verwendung

Die Dread Disease Versicherung ist keine Krankheitskostenversicherung. Für die Leistung kommt es also nicht darauf an, ob zum Beispiel privatärztliche Rechnungen zu bezahlen sind oder ob die Kosten für neuartige Medikamente von der Krankenkasse nicht übernommen werden. Bei Diagnose einer der versicherten Krankheiten wird in der Regel eine vereinbarte Versicherungssumme in einem Betrag ausgezahlt (Kapitalleistung). Das Kapital steht in fast allen Produkten zur freien Verwendung zur Verfügung. Ob der Versicherte es für Behandlungskosten, eine Kur, Ablösung von Schulden, Ersatz von Arbeitseinkommen oder für eine Weltreise verwendet, bleibt allein ihm überlassen. Eine Arbeitsunfähigkeitsrente ist dagegen in der Dread Disease Versicherung nicht üblich. Angesichts der sehr unterschiedlichen Krankheitsbilder wäre die Dauer der Rentenzahlung für den Versicherer kaum zu kalkulieren. Und bei einer möglicherweise stark verkürzten Lebenserwartung wäre dem Versicherten mit einer Rente auch nicht geholfen.

Keine vorgezogene Todesfall-Zahlung

Angesichts der Historie aus der Lebensversicherung könnte man die Leistung aus der Dread Disease Versicherung missverstehen als vorgezogene Zahlung einer Todesfallsumme. Das ist aber überhaupt nicht der beabsichtigte Versorgungszweck. Ein Blick auf die versicherten Krankheiten zeigt: Sie sind keineswegs alle lebensbedrohlich. In Großbritannien hat sich deshalb auch die weniger abschreckende Bezeichnung Critical Illness (kritische Krankheit) durchgesetzt. Gemeinsam ist den Krankheiten aus den Versicherungsbedingungen aber, dass sie vermehrte Bedürfnisse in der Lebensgestaltung hervorrufen. Gleichzeitig ist das Einkommen durch Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit bedroht. In diesem finanziellen Engpass hilft die Versicherungsleistung aus der Dread Disease Versicherung, einmalige oder laufende Kosten während der Krankheitsphase abzudecken.

Die Dread Disease Versicherung im Vergleich zu anderen Versicherungen

Aufgrund des Versorgungszwecks drängt sich zunächst der Vergleich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung auf. Die beiden Versicherungsarten unterscheiden sich aber sehr deutlich. Die Dread Disease Versicherung ist grundsätzlich kein Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die häufigsten Fälle, in denen eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rente das Arbeitseinkommen ersetzt, sind psychische Störungen sowie – nach Krebs – Erkrankungen an Skelett und Bewegungsapparat (Rücken, Gelenke, Muskeln oder Knochen). Zusammen machen sie knapp die Hälfte aller Leistungsfälle der Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Genau diese Ursachen für eine Berufsunfähigkeit sind in der Dread Disease Versicherung aber nicht abgedeckt. Sie gelten nach dem Katalog in den Versicherungsbedingungen nicht als schwere Krankheiten.

Die Kosten einer Dread Disease Versicherung

Der eingeschränkte Leistungsumfang macht sich selbstverständlich im Preis der Dread Disease Versicherung bemerkbar. Die Preise sind zwar nicht direkt mit der Berufsunfähigkeitsversicherung vergleichbar, weil im einen Fall eine Kapitalzahlung und im anderen Fall eine Rente versichert ist. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind die Kosten aber wesentlich höher, vor allem bei körperlich belastenden Berufen.

Der Beitrag wird individuell kalkuliert. Wesentliche Tarifmerkmale und zugleich Qualitätskriterien für die angebotenen Produkte sind:

  • Alter des Versicherten bei Vertragsbeginn
  • Vereinbarte Versicherungssumme
  • Katalog der versicherten Krankheiten
  • Möglichkeit von Teilleistungen bei weniger schweren Erkrankungen
  • Weitere Leistung bei einer zweiten Erkrankung
  • Nachversicherungsgarantie
  • Mitversicherung von Familienangehörigen
  • Zusatzleistungen wie Soforthilfe, Assistance und Todesfallsumme

So schneidet die Dread Disease Versicherung im Test ab

Die Stiftung Warentest hat sich ausführlich mit den Einschränkungen bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente und den Möglichkeiten der privaten Absicherung gegen Arbeitsunfähigkeit befasst. Sie kommt zum Ergebnis, dass in der Mehrzahl der Fälle eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist. Allerdings ist der Abschluss nicht für alle Personen möglich. Bereits angesprochen wurden Berufsgruppen mit schwerer körperlicher Arbeit. Für sie ist die vollständige Absicherung einer Berufsunfähigkeitsrente sehr teuer. Da das Einkommen leider gleichzeitig oft niedrig ist, übersteigt eine umfassende Arbeitsunfähigkeitsversicherung ihre finanziellen Möglichkeiten. Sie sind aber gut bedient mit einer Existenzschutzversicherung. Darunter versteht man ein Paket, das neben der Dread Disease Versicherung auch noch eine Unfallversicherung und eine Pflegeversicherung enthält. Der wichtigste Baustein ist hier aber die Grundfähigkeitsversicherung. Mit ihr wird eine Rente bei Verlust bestimmter Grundfähigkeiten wie Gebrauch der Hände, Bücken, Heben, Gehen, Treppensteigen, Sehen, Sprechen und dergleichen abgesichert. In manchen Deckungskonzepte sind auch psychische Einschränkungen wie Verlust der Entscheidungsfähigkeit als Grundfähigkeit versichert.

Lebensversicherungen als Anbieter der Dread Disease Versicherung

Einen großen Marktanteil hat die Dread Disease Versicherung in Deutschland nicht erlangt. Das mag daran liegen, dass sich niemand gern mit schwerer Krankheit beschäftigen will. Oder auch daran, dass andere, umfassendere Möglichkeiten zur Absicherung seiner Arbeitskraft den Vorzug erhalten. Deshalb gibt es auch nur jeweils eine Handvoll von Versicherern, die die Dread Disease Versicherung als eigenständiges Produkt bzw. im Rahmen einer Lebensversicherung anbieten. Die letztgenannte Variante ist als Alternative zur Berufsunfähigkeitszusatzversicherung gedacht. Während anfangs im Marktsegment der Dread Disease Versicherungen nur Niederlassungen ausländischer Versicherungen aktiv waren, haben mittlerweile auch bekannte deutsche Lebensversicherer das Produkt im Programm. Oft gibt es bei einem Anbieter verschiedene Varianten. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der versicherten Krankheiten und möglicher Zusatzleistungen, wie sie oben als Qualitätskriterien für Tarife aufgeführt wurden.

Warum Lebensversicherung?

Warum sind nicht die Krankenversicherungen für die Dread Disease Versicherung zuständig, wo es doch um Krankheiten geht? Eine Krankheit ist zwar der Auslöser eines Versicherungsfalls, aber die Leistung besteht nicht in der Übernahme der Behandlungskosten. Versichert ist vielmehr eine Kapitalzahlung. Und das ist die Domäne der Lebensversicherer, die sogenannte biometrische Risiken entsprechend kalkulieren. Biometrische Risiken sind solche, die mit der Lebenserwartung und Gesundheit des Menschen zu tun haben. Überraschend früher Tod ist ebenso ein biometrisches Risiko wie ein langes Leben, weil das dafür zurückgelegte Geld nicht reichen könnte. Aber auch Erwerbsunfähigkeit und der Eintritt schwerer Krankheiten zählen dazu.

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