Das Wichtigste in Kürze
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen. Denn sie schützt ihre Versicherungsnehmer, wenn diese ihrer beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen können. Das bedeutet für viele Menschen nicht nur, dass sie kein Einkommen mehr haben. Auch ist in vielen Fällen die gesamte finanzielle Existenz bedroht.
Doch die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind nicht zu unterschätzen. Vor allem ältere Menschen und Personen mit risikoreichen Berufen für eine BU müssen meist einen hohen Beitrag in Kauf nehmen. Doch guter Schutz muss nicht teuer sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine vergleichsweise günstige Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, die dennoch im Leistungsfall einen guten Versicherungsschutz bietet.
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Wie hoch die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind, ist immer von individuellen Faktoren abhängig. Da sowohl das Alter bei Vertragsbeginn wie auch der Beruf und vertragsspezifische Merkmale eine Rolle spielen, lässt sich nicht genau sagen, was die BU-Versicherung kostet. Um einen Überblick über die Preise zu erhalten, ist es hilfreich, einen Vergleich mit allen persönlichen Merkmalen durchzuführen. Nur so kann jeder individuell herausfinden, was eine BU für den eigenen Bedarf kostet.
Kostenbeispiele
Beruf | Eintrittsalter | Monatliche Rente | Versicherungsdauer bis Endalter | Monatsbeitrag |
---|---|---|---|---|
Bürokauffrau/-kaufmann | 30 Jahre | 1.000 Euro | 67 Jahre | Ab 40 Euro |
Versicherungskauffrau/-mann | 20 Jahre | 1.000 Euro | 67 Jahre | Ab 30 Euro |
Schreiner/in | 20 Jahre | 1.000 Euro | 67 Jahre | Ab 69 Euro |
Erzieher/in | 35 Jahre | 1.000 Euro | 67 Jahre | Ab 64 Euro |
Betriebswirt mit Personalverantwortung | 30 Jahre | 1.500 Euro | 67 Jahre | Ab 50 Euro |
Gärtner/in | 30 Jahre | 1.500 Euro | 67 Jahre | Ab 100 Euro |
*Kostenbeispiele ohne Vorerkrankungen und sonstige Risikozuschläge für eine selbstständige BU / Nichtraucher
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung?
Ob die Berufsunfähigkeitsversicherung günstig oder teuer ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese sind immer individuell, weshalb sich der Beitrag bei jeder Person unterscheidet.
Das Eintrittsalter
Umso jünger die Versicherten bei Vertragsbeginn sind, desto günstiger ist die BU. Denn mit steigendem Alter nimmt auch das Risiko für eine Berufsunfähigkeit zu. Aus diesem Grund sollte die Versicherung so früh wie möglich abgeschlossen werden.
Die BU bereits in jungen Jahren abzuschließen, hat weitere Vorteile: Auszubildende und Berufseinsteiger haben meist noch keine Ansprüche an die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Außerdem kann sich die Police auch für Schüler im letzten Schuljahr und Studenten lohnen. Denn bei Tarifen, die keine Nachmeldepflicht vorsehen, zahlen sie den Beitrag für die vergleichsweise günstige Schülertätigkeit. Auch dann, wenn sie nach ihrem Abschluss einer risikoreichen Arbeit nachgehen.
Der Beruf
Die Versicherer bewerten jede Berufsgruppe hinsichtlich ihres individuellen Risikos, berufsunfähig zu werden. Dabei gibt es einige Berufe, die ein deutlich höheres Risiko haben als andere. Beispielsweise Landschaftsgärtner, Dachdecker und sogar Lehrer. „Günstige“ Berufe sind hingegen Büro- und Versicherungskaufleute.
Jede Versicherung nutzt ihr eigenes Bewertungssystem. Daher ist es immer sinnvoll, verschiedene Anbieter für die BU-Versicherung zu vergleichen. Denn umso höher das Risiko für eine BU im Beruf ist, desto teurer ist auch der Beitrag.
Gefährlichste Berufs nach der Erwebsunfähigkeitsrente
Anteil der Erwerbsunfähigkeitsrenten je Beruf (gerundet)
Stand: 2016
Quelle: map-report (781-783) | Statista
Risikogruppen: Typische Einstufungen der Berufe
- Risikogruppe 1: Geringes Risiko für eine Berufsunfähigkeit (zum Beispiel Architekten, Versicherungskaufleute)
- Risikogruppe 2: Unterdurchschnittliches Risiko für eine Berufsunfähigkeit (zum Beispiel Chemiker, Medienkaufleute)
- Risikogruppe 3: Erhöhtes Risiko für eine Berufsunfähigkeit (zum Beispiel Erzieher, Lehrer, Tierarzt)
- Risikogruppe 4: Hohes Risiko für eine Berufsunfähigkeit (zum Beispiel Krankenschwester, Koch, Landwirt)
- Risikogruppe 5 und 6: Sehr hohes Risiko für eine Berufsunfähigkeit (zum Beispiel Dachdecker, Pilot)
Gesundheitszustand und risikoerhöhende Hobbys
Es gibt keine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Somit ist jeder Antrag immer mit einer umfassenden Prüfung verbunden. Und auch wenn es für die Antragsteller aufwendig ist, müssen sie die Gesundheitsfragen ausführlich und wahrheitsgemäß beantworten. Bestenfalls sogar zusammen mit ihrem Hausarzt. Denn fehlende Informationen oder Falschangaben können im Leistungsfall sogar dazu führen, dass der Versicherer die Zahlung verweigert.
Bei Vorerkrankungen besteht das Risiko, dass die Gesellschaft den Antrag ablehnt. Doch nicht jede Krankheit führt automatisch zur Ablehnung. Möglich ist auch, dass der Versicherer einen Risikozuschlag verlangt. Dieser wirkt sich dann auf die Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Auch risikoreiche Hobbys wie Eishockey können den Beitrag erhöhen.
Bei einer Gesundheitsprüfung wird die Frage gestellt, ob die Antragsteller Raucher sind. Wenn ja, müssen sie einen Risikozuschlag bezahlen. Als Nichtraucher gilt dabei je nach Gesellschaft, wer in den letzten sechs bis 12 Monaten nicht mehr geraucht hat.
Rentenhöhe
Es gibt keine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Somit ist jeder Antrag immer mit einer umfassenden Prüfung verbunden. Und auch wenn es für die Antragsteller aufwendig ist, müssen sie die Gesundheitsfragen ausführlich und wahrheitsgemäß beantworten. Bestenfalls sogar zusammen mit ihrem Hausarzt. Denn fehlende Informationen oder Falschangaben können im Leistungsfall sogar dazu führen, dass der Versicherer die Zahlung verweigert.
Bei Vorerkrankungen besteht das Risiko, dass die Gesellschaft den Antrag ablehnt. Doch nicht jede Krankheit führt automatisch zur Ablehnung. Möglich ist auch, dass der Versicherer einen Risikozuschlag verlangt. Dieser wirkt sich dann auf die Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Auch risikoreiche Hobbys wie Eishockey können den Beitrag erhöhen.
Viele Versicherungsgesellschaften bieten eine Nachversicherungsgarantie. Damit lässt sich die Rentenleistung nachträglich zu bestimmten Ereignissen ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen. Je nach Anbieter ist die Erhöhung bei Geburt eines Kindes, Heirat. Scheidung oder dem Erwerb einer Immobilie möglich.
Die Versicherungsdauer
Für die Höhe der Berufsunfähigkeitsversicherung ist auch der Versicherungszeitraum entscheidend. Denn dieser definiert nicht nur, bis zu welchem Alter eine BU eingetreten sein muss, um Leistung zu erhalten. Sondern auch, wie lange der Versicherer die Rente bezahlt, wenn die Kunden nicht mehr arbeiten können.
Auch wenn eine lange Versicherungsdauer höhere Kosten verursacht, sollte der Versicherungsschutz nicht zu früh enden. Denn wenn die Leistung vor dem regulären Eintritt des Rentenalters endet, entsteht eine Versorgungslücke. Und diese kann über Jahre hinweg andauern. Daher sollte der Versicherungsschutz bis zum regulären Eintrittsalter in die gesetzliche Altersrente bestehen. Wer bereits früher Rente bezieht oder die Police nicht mehr benötigt, kann seine Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen.
Weitere Faktoren
Das Eintrittsalter, der Beruf, der Gesundheitszustand, die Rentenhöhe und die Leistungsdauer beeinflussen die Kosten für eine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, eine BUZ abzuschließen. Dabei ist der Berufsunfähigkeitsschutz an eine Rente- oder Lebensversicherung gekoppelt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Rente ist entsprechend teurer, da sie zusätzlich einen Sparanteil für die Altersvorsorge enthält.
Einige Versicherer bieten auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Beitragsrückgewähr. Dabei erhalten die Versicherten einen Teil ihrer Beiträge zurück, wenn sie keine Leistung beansprucht haben. Diese Form der BU-Versicherung ist immer teurer als klassische Policen ohne Beitragsrückgewähr.
Beitragsfreistellung bei finanziellen Engpässen
Wurde der Vertrag bereits abgeschlossen, können finanzielle Engpässe dessen Bestehen gefährden. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, die BU-Versicherung beitragsfrei zu stellen. Das bedeutet, die Versicherten setzen die Beitragszahlung vorübergehend aus. Während dieser Zeit besteht kein Versicherungsschutz. Später können sie ihren Vertrag wieder fortführen.
Die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung senken
Die meisten Verbraucher wünschen sich eine möglichst billige Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch besteht bei Angeboten, die sich deutlich von der Konkurrenz unterscheiden, das Risiko einer unzureichenden Absicherung. So kann der Tarif beispielsweise eine abstrakte Verweisung beinhalten. Dann zahlt der Versicherer nicht, wenn der berufsunfähige Kunde theoretisch in einem anderen Berufsfeld arbeiten könnte, das seinen Qualifikationen entspricht, aber gesundheitlich weniger fordernd ist. Der Tarif muss also immer die Klausel „Verzicht auf eine abstrakte Verweisung“ beinhalten.
Anstatt den billigsten Tarif auf dem Markt zu suchen, können Verbraucher die Kosten für eine BU-Versicherung auch senken:
- Rentenbedarf überprüfen
Umso höher die Leistung bei einer BU ist, desto teurer ist der Vertrag. Daher kann es sinnvoll sein, die Höhe der Rentenzahlung zu überprüfen. Möglicherweise bestehen trotz einer Berufsunfähigkeit weiterhin Einnahmen. Beispielsweise aus anderen Versicherungen oder Mietzahlungen. Dennoch sollte die Rente keinesfalls unter dem tatsächlichen Bedarf liegen.
- Versicherungsdauer kürzen
Mit einer langen Versicherungsdauer erhöht sich die Prämie. Denn jedes Jahr, in dem der Versicherer im Leistungsfall bezahlen muss, wirkt sich auf die Kosten für eine BU-Versicherung aus. Unter Umständen können die Antragsteller die Versicherungsdauer herabsetzen, um die Prämie zu reduzieren. Zum Beispiel von 67 auf 65 Jahre. Dann müssen sie aber sicherstellen, dass sie im Ernstfall die zwei Jahre überbrücken können. Möglich ist dies mit einer privaten Rentenversicherung, Rücklagen oder dem früheren Eintritt in die gesetzliche Altersrente.
- Alternativen berücksichtigen
Sollte die BU-Versicherung keinesfalls bezahlbar sein oder machen Vorerkrankungen den Abschluss unmöglich, können Alternativen in Betracht gezogen werden. Denn obwohl die Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist, um die Arbeitskraft abzusichern, gibt es auch andere Wege. Unter anderem die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Diese ist deutlich preiswerter als eine BU-Police. Allerdings leistet sie auch erst bei Erwerbsunfähigkeit und nicht bei Berufsunfähigkeit. Eine weitere Option kann die Dread-Disease-Versicherung sein. Diese bietet jedoch nur bei schweren Krankheiten Versicherungsschutz.
Unterschied zwischen Brutto- und Nettobeitrag beachten
Wer einen BU-Vergleich durchführt, wird feststellen, dass die meisten Anbieter Brutto- und Nettobeiträge ausweisen. Dabei kann die Spanne zwischen beiden Summen hoch sein. Bei einem Vergleich der Anbieter ist es elementar, beide Beiträge zu beachten.
Der Nettobeitrag beziffert die Prämie, welche die Versicherten zu Vertragsbeginn bezahlen. Doch kann der Versicherer den Beitrag erhöhen. Nämlich dann, wenn er die Überschüsse nicht erwirtschaftet oder das Risiko falsch kalkuliert. Dann darf er die Prämie bis maximal zum Bruttobeitrag anheben.
Eine zu große Spanne zwischen Brutto- und Nettobeitrag birgt das Risiko hoher Beitragserhöhungen in der Zukunft. Aus diesem Grund müssen Verbraucher bei der Tarifwahl nicht nur den aktuellen Zahlbetrag, sondern auch den möglichen Höchstbeitrag berücksichtigen.
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Beitragserhöhungen können verschiedene Ursachen haben. Sinkende Zinsen lassen die Versicherer kaum noch Überschüsse erwirtschaften. Und werden mehr Menschen berufsunfähig als erwartet, müssen sie die Kosten für die Versicherten anheben.
Mit einem BU Rechner eine günstige Berufsunfähigkeitsversicherung finden
Viele persönliche Faktoren beeinflussen die Kosten für eine BU-Versicherung. Doch auch der Anbieter nimmt einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Beitrags. Aus diesem Grund sollten Verbraucher vor Vertragsabschluss umfangreich die verschiedenen Angebote auf dem Markt überprüfen. Und dafür können sie den Berufsunfähigkeitsversicherung Rechner nutzen. Mit diesem erhalten sie mit nur wenigen Klicks eine gute Übersicht über die Anbieter und deren Tarife. Sie können nicht nur die Kosten vergleichen, sondern auch die Leistungsinhalte der Gesellschaften.
Wer eine persönliche Beratung wünscht, kann sich mittels des Rechners Unterstützung von einem Versicherungsexperten einholen. Dieser ist dabei behilflich, die verschiedenen Angebote zu überprüfen und führt eine umfangreiche Beratung abhängig vom Bedarf durch.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Kosten für eine Berufsunfähigkeit von der Steuer absetzen?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung lässt sich von der Steuer absetzen. Und zwar als Sonderausgaben. Dabei gelten allerdings Höchstbeträge. So können Arbeitnehmer bis zu 1.900 Euro und Selbstständige 2.800 Euro im Jahr geltend machen. Zu beachten ist dabei, dass in den Höchstbetrag auch die Aufwendungen für die Krankenversicherung einfließen. Daher ist in vielen Fällen der Betrag bereits durch die Kranken- und Pflegeabsicherung ausgeschöpft.
Was kann ich tun, wenn meine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist?
Sollte die BU-Versicherung aufgrund Beitragserhöhungen oder einer Veränderung der Lebensumstände zu teuer werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, darauf zu reagieren.
Grundsätzlich können Versicherte jederzeit die Rentenleistung herabsetzen. Sinnvoll kann dies sein, wenn sich ihr Bedarf verringert hat. Beispielsweise durch die Tilgung eines Immobilienkredits. Optional können sie auch die Versicherungsdauer kürzen. Dies ist jedoch nur ratsam, wenn die leistungsfreien Jahre kompensiert werden können.
Sollte es Zusatzleistungen im Vertrag geben wie eine Beitragsrückgewähr, besteht auch die Möglichkeit, diese auszuschließen. Dadurch lässt sich der Beitrag deutlich senken.
Welche Berufsgruppen zahlen die höchsten Beiträge für eine BU?
Jeder Versicherer kalkuliert das Risiko anders. Allerdings gibt es Berufsgruppen, die allgemein ein sehr hohes Risiko für eine Berufsunfähigkeit haben und daher teure Beiträge bezahlen müssen. Dazu gehören Gerüstbauer, Dachdecker, Bergleute, Landschaftsgärtner und sogar Fliesenleger. Auch Bäcker haben ein vergleichsweise hohes Risiko, mitunter aufgrund der häufig auftretenden Mehlstauballergie. Hochrisikoberufe der Risikogruppe 5 und 6 können sich sogar nur mit Zuschlag versichern. Dazu gehören Piloten.
Doch nicht nur Berufe mit körperlich schwerer Arbeit gelten als teuer für eine BU-Versicherung. Auch soziale Berufe bergen Risiken, häufig im Bereich psychischer Erkrankungen. So müssen auch Lehrer und Krankenpfleger mit hohen Beiträgen rechnen.
Zu den günstigen Berufsgruppen gehören hingegen Tätigkeiten ohne körperliche Arbeit, die ein geringes BU-Risiko haben. Darunter fallen beispielsweise Unternehmensberater und Versicherungskaufleute.
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