SV Sparkasse Berufsunfähigkeitsversicherung
Kosten & Leistungen im Test & Vergleich
Key Facts im Überblick
Firmenlogo | |
Firmensitz | Stuttgart |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründungsjahr | 1758 |
Während in einigen Bundesländern die drei Provinzial-Unternehmen Versicherungspartner der Sparkassen sind, ist für die Gebiete Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Teile von Rheinland-Pfalz die SV SparkassenVersicherung zuständig. Die regionalen Sparkassenversicherungen fusionierten 2004 zur heutigen Aktiengesellschaft mit Sitz in Stuttgart. Die Wurzeln der SV liegen in der Gebäude-Feuerversicherung: Bereits 1758 wurde die Badische Gebäudeversicherungsanstalt gegründet. Auch wenn mit der europäischen Dienstleistungsfreiheit und der Liberalisierung des Versicherungsmarkts 1994 die Monopolrechte der öffentlich-rechtlichen Versicherungsanstalten fielen, ist die Gebäudeversicherung auch heute noch ein Tätigkeitsschwerpunkt. Berufsunfähigkeitsversicherungen bietet in der Sparkassen-Finanzgruppe die SV SparkassenVersicherung Lebensversicherung AG an. Ihre Rechtsvorgänger sind seit 1928 in dieser Sparte aktiv, damit gehört sie zu den erfahrensten Anbietern im deutschen Markt.
Die SV SparkassenVersicherung macht es Kunden einfach, zu einem vollumfänglichen BU-Schutz zu kommen. Der Tarif TopSBV wird mit zahlreichen Einschlüssen wie Arbeitsunfähigkeitsklausel und Wiedereingliederungshilfe verkauft. Wer diese Optionen nicht benötigt, kann sie aber ausschließen und dadurch Geld sparen.
Während bei den meisten Versicherern ein Basisschutz durch weitere Klauseln aufgepeppt werden kann, geht die Sparkassen BU den umgekehrten Weg. Verkauft wird die Vollausstattung. Wer einzelne Leistungen nicht benötigt, kann sie gegen Beitragsnachlass ausschließen. Das Grundkonzept ist guter Marktstandard. Auf die abstrakte Verweisung wird verzichtet, es gibt anlassbezogene Nachversicherungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei Heirat oder Familienzuwachs. Herauszuheben sind auch die schnelle Anfangshilfe von bis zu drei Monatsrenten bei Beginn der Berufsunfähigkeit und eine Wiedereingliederungshilfe von bis zu sechs Monatsrenten bei Rückkehr in den Beruf. Die Berufsunfähigkeit kann auch als Direktversicherung über den Arbeitgeber abgeschlossen werden. Das spart Steuern und meist auch Sozialversicherungsbeiträge. Ruht das Arbeitsverhältnis, etwa in der Elternzeit, ist eine Beitragsfreistellung für drei Jahre mit Wiederaufleben ohne Gesundheitsprüfung möglich.
Unter diesem Namen vermarktet die SV ihren Einsteigertarif. Wie üblich bei Produkten für Auszubildende, Studenten, angestellte Berufsanfänger und selbstständige Existenzgründer zeichnet sich die Weiterdenker-BU durch eine veränderte Beitragsverteilung aus. Während der Startphase sind die Beiträge niedrig. Geschenkt bekommt sie der junge Kunde aber nicht. Die späteren Zielbeiträge sind entsprechend höher kalkuliert.
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Auf ihrer Internetseite rechnet die SparkassenVersicherung zwei Tarifbeispiele vor: Eine Bürokauffrau, 25 Jahre alt, fällt in die günstigste Berufsklasse 1 und zahlt für 1.000 Euro BU-Rente einen Monatsbeitrag von rund 46 Euro. Für die Berufsklasse 2 – hier ein gleich alter Mechatroniker – werden bereits knapp 65 Euro monatlich fällig. In beiden Fällen ist die nicht garantierte Überschussbeteiligung bereits abgezogen. Der Beitrag kann also steigen, wenn Überschüsse nicht mehr in kalkulierter Höhe anfallen. Ein weiterer Haken: Die Beispiele beziehen sich nur auf eine Vertragslaufzeit von vierzig Jahren, also bis zum Endalter 65. Es fehlen also zwei Jahre bis zum regulären Rentenalter. Da die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit mit dem Alter deutlich ansteigt, kosten die zusätzlichen Jahre über die gesamte Laufzeit erheblich mehr. Die Kosten der BU-Versicherung können aber durch Ausschluss einzelner Leistungen reduziert werden.
Die Mehrzahl der von der Stiftung Warentest 2019 nach den Kriterien Leistungsumfang (75 %) und Antragsfragen (25 %) analysierten BU-Tarife schnitt mit „sehr gut“ ab – insgesamt 35 von 59. Dabei war auch die TopSBV der SparkassenVersicherung. Es war aber eine knappe Sache. Die Note 1,5 ist der untere Rand des „sehr gut“, der Testsieger schnitt mit 0,8 mehr als eine halbe Note besser ab.
(https://www.test.de/Berufsunfaehigkeitsversicherung-im-Test-4881349-0/)
Auch die Analysten von Franke & Bornberg machen Abstriche. In der kompletten Ausstattung mit Versicherungsschutz bei Arbeitsunfähigkeit und Einschluss der oben bereits erwähnten Wiedereingliederungshilfe erreicht die SparkassenVersicherung die Note 2,2, was Franke & Bornberg mit dem Siegel „FF+“ oder „gut“ bewertet. Werden diese Klauseln abgewählt, reicht es nur noch für eine 2,5.
(https://www.franke-bornberg.de/ratings/arbeitskraftsicherung/berufsunfaehigkeit/selbstaendige-bu)
Morgen & Morgen vergibt dagegen mit und ohne Arbeitsunfähigkeitsklausel die vollen fünf Sterne an die SparkassenVersicherung. Die Testkategorien Bedingungen (40 %), Anbieterkompetenz (30 %) und Antragsfragen (10 %) schneiden ebenso ab. Lediglich die Beitragsstabilität (20 %) wird mit drei Sternen unterdurchschnittlich beurteilt.
(https://www.morgenundmorgen.com/downloadcenter/RATINGS/mm_rating_bu.pdf)
Kunden, die in den letzten drei Jahren einen Leistungsantrag gestellt haben, stellen der SV SparkassenVersicherung beim Test der Kundenfreundlichkeit in der Leistungsbearbeitung kein überdurchschnittlich gutes Zeugnis aus. Von 37 Unternehmen, deren Kunden im Auftrag von Focus Money von der ServiceValue GmbH befragt wurden, wurden 21 als „sehr gut“ oder „gut“ beurteilt – leider gehört die SV nicht dazu.
(https://servicevalue.de/studien-tests/fairste-schaden-und-leistungsregulierer-2021/)
Die Sparkasse ist für viele Menschen erster Ansprechpartner in allen finanziellen Angelegenheiten. Die Betreuung der SV SparkassenVersicherung durch Kundenberater im dichten Filialnetz hat deshalb Vorteile – gerade auch in der BU-Versicherung. Das Sparkassenkonto zeigt Einkünfte, laufende Kosten und damit auch den Absicherungsbedarf. Wer auf Beratung und Service aus einer Hand Wert legt, ist bei der SV gut aufgehoben. Das BU-Produkt ist für normale Verhältnisse sicher nicht schlecht, aber die Beratungsqualität hat ihren Preis.
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