DBV Berufsunfähigkeitsversicherung
Kosten & Leistungen im Test & Vergleich
Key Facts im Überblick
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Firmensitz | Wiesbaden |
Rechtsform | AG |
Gründungsjahr | 1929 |
DBV – dieses Kürzel ist vor allem Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes vertraut. Es steht für die Deutsche Beamtenversicherung. 1871 als Lebensversicherungsanstalt für Armee und Marine gegründet, ist die DBV in ihrer wechselvollen Geschichte dieser Zielgruppe bis heute eng verbunden. 1993 begann die Zusammenarbeit mit der Schweizer Winterthur Versicherung, die einige Jahre später von der AXA übernommen wurde. Die AXA, sonst bekannt für eine recht radikale Ein-Marken-Strategie auf dem deutschen Markt, integrierte bis 2016 die Versicherer zwar in den Konzern, hielt aber an dem bekannten Namen DBV Deutsche Beamtenversicherung fest. Bis heute gibt es eine enge Verbundenheit zum Beispiel zur Gewerkschaft ver.di, zum Versorgungswerk des Deutschen Beamtenbunds und zum Deutschen Bundeswehrverband. Mit einem Bestand von mehr als 900.000 BU-Versicherungen gehört die DBV trotz der beschränkten Zielgruppe zu den überdurchschnittlich großen Anbietern.
Auch nach der Eingliederung in die französische AXA bleibt die DBV für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst in Deutschland eine führende Adresse. Dass die Dienstunfähigkeitsversicherung auf den Absicherungsbedarf von Beamten abstellt, ist selbstverständlich. Aber auch die gewöhnliche Berufsunfähigkeitsversicherung der DBV enthält spezielle Regeln für den öffentlichen Dienst. Bereits während der Ausbildung oder während des Studiums können Interessenten diese Versicherung abschließen und sie mit der Relax-Rente – auch als fondsgebundene Rente – kombinieren.
Die Fokussierung der DBV auf Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst schlägt sich im Produktangebot nieder. Schwerpunkt ist die Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte, Beamtenanwärter und Beamte auf Probe. Angestellte im öffentlichen Dienst müssen nicht zu den Versicherungen des Mutterkonzerns AXA wechseln, sondern sind mit einer auf ihre Belange angepassten Berufsunfähigkeitsversicherung der DBV gut versorgt.
Berufsunfähigkeit nach den Bedingungen der privaten Versicherer und Dienstunfähigkeit nach Beamtenrecht sind unterschiedlich definiert. Deshalb kann es im Leistungsfall Probleme geben, wenn ein Beamter eine gewöhnliche BU-Versicherung abgeschlossen hat. Erst die sogenannte echte Dienstunfähigkeitsklausel gleicht die Auslöser der Versicherungsleistung an. Die Entlassung oder Versetzung in den Ruhestand durch den Dienstherrn aus gesundheitlichen Gründen führt praktisch automatisch zur BU-Rente. Abgesehen von dieser Besonderheit entspricht die Dienstunfähigkeitsversicherung der DBV dem üblichen Marktstandard einer BU-Versicherung. Die abstrakte Verweisung auf einen anderen Beruf ist ausgeschlossen, umfangreiche Nachversicherungsmöglichkeiten erlauben die Anpassung an Karriereschritte oder familiäre Veränderungen.
Für junge Beamte auf Widerruf bzw. auf Probe gibt es bei der DBV eine Dienstanfänger-Police, die dem besonderen Risiko in dieser Berufsgruppe Rechnung trägt. Hier bietet die DBV in der „Phase 1“ – bis zur Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit – eine versicherbare Rente zwischen 1.500 und 2.000 Euro im Monat abhängig von der Besoldungsgruppe. In der „Phase 2“, als nach der Verbeamtung auf Lebenszeit, bestehen höhere Versorgungsansprüche gegen den Dienstherrn, sodass die private Absicherung schrittweise reduziert werden kann. Der bei der BU gesparte Beitrag kommt beispielsweise der Altersvorsorge zugute.
Auch Angestellte im öffentlichen Dienst ohne Beamtenstatus finden bei der DBV ein zielgruppenorientiertes Produkt, das sich von gewöhnlichen Berufsunfähigkeitsversicherung in einigen Punkten unterscheidet. Insbesondere ergeben sich Vorteile bei der Leistungsfeststellung, wenn eines der Versorgungswerke, die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) oder eine Zusatzversorgungskasse (ZVK), bereits eine volle Erwerbsunfähigkeitsrente zugesagt hat. Ein weiterer Vorteil der BU-Lösung bei der DBV ist die Nachversicherungsgarantie, die zum Beispiel auch dann greift, wenn ein Angestellter aus dem öffentlichen Dienst in die Privatwirtschaft wechselt. Erfolgt später doch noch eine Verbeamtung, ist die Dienstunfähigkeitsklausel bereits ohne Mehrpreis enthalten.
Auch hinsichtlich der üblichen Merkmale einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung muss sich die DBV nicht verstecken. Der Verzicht auf eine abstrakte Verweisung ist ebenso Standard wie eine Infektionsklausel. Versicherungsschutz bei Arbeitsunfähigkeit kann zusätzlich eingeschlossen werden. Eine Dynamik im Leistungsfall ist versicherbar, aber nur, wenn die BU als Zusatzversicherung zu einer privaten Rentenversicherung abgeschlossen wurde. Dann übernimmt die BU zusätzlich zur vereinbarten Rente auch den Beitrag für die Hauptversicherung, der jährlich um bis zu 10 % wachsen darf.
Analog zur Dienstanfänger-Police bietet die DBV auch die normale BU-Versicherung mit einer Starter-Option. Diese gibt es entweder „pur“ mit ermäßigten Anfangsbeiträgen oder in Kombination mit einer Altersvorsorge („Relax-Rente“ in vier Varianten).
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Die DBV kalkuliert die Preise ihrer Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherungen wie jeder andere Versicherer nach Leistungshöhe (versicherte Rente), dem Versicherungsumfang (zum Beispiel Einschluss der Arbeitsunfähigkeit) und nach Alter und Gesundheitszustand des Versicherten bei Vertragsbeginn. Hinzu kommen aber weitere Aspekte, etwa die spezielle Dienstunfähigkeitsklausel für Beamte bei Polizei, Feuerwehr oder im Justizvollzug. Das macht eine Beratung vor der Beitragsberechnung erforderlich.
Wichtig für Interessenten: Sagen Sie dem Berater der DBV Bescheid, wenn Sie Mitglied einer Gewerkschaft oder eines Beamtenverbands sind. Diesem Personenkreis gewährt die DBV Sonderkonditionen, die den Versicherungsschutz günstiger machen.
Bei der Stiftung Warentest erzielte die DBV 2019 für ihre selbstständige BU-Versicherung ein „sehr gut“. Mit der Note 1,2 verfehlte sie das Ergebnis des Testsiegers nur um 0,4 Punkte, also weniger als eine halbe Note. Bewertet wurden im Finanztest Leistungsumfang (75 %) und Antragsfragen (25 %). (Quelle: test.de)
Morgen & Morgen stützt sein Urteil sogar auf vier Teilkategorien: Bedingungen (40 %), Anbieterkompetenz (30 %), Beitragsstabilität (20 %) und Antragsfragen (10 %). Alle hier vorgestellten Produkte schneiden insgesamt mit der Bestnote von fünf Sternen ab. Den Sternenregen gibt es auch in den Teildisziplinen mit Ausnahme der Beitragsstabilität. Hier sind es – wie bei vielen Branchengrößen – nur vier Sterne. Eine kleine Einschränkung ist außerdem bezüglich der Schüler-BU zu machen. Sie schneidet sowohl als selbstständige Versicherung wie auch als Zusatzversicherung nur mit vier Sternen ab. (Quelle: morgenundmorgen.com)
Franke & Bornberg kümmert sich traditionell um eine reine Leistungswertung, schaut dafür aber in viele verschiedene Tarife. Die von Finanztest und Morgen & Morgen bekannten Bewertungen werden hier bestätigt. Ein „hervorragend“ (Bestnote 0,5 mit dem Siegel FFF+) gibt es für fast alle Produkte mit allgemeiner oder spezieller Dienstunfähigkeitsklausel, mit und ohne Einschluss von Arbeitsunfähigkeit und auch bei der Versicherung von Soldaten. Nur die Schüler-BU muss sich – wie schon bei Morgen & Morgen mit der Note 2,8 („befriedigend“) und dem Siegel FF zufriedengeben. (Quelle: franke-bornberg.de)
Wer seine Lebens- oder Rentenversicherung bei der Concordia abschließen möchte, sollte sich auf jeden Fall die BU-Option mit anbieten lassen. Sinnvoll ist aber nur die Kombination mit der BUZ PLUS, weil diese die Beiträge für die Hauptversicherung übernimmt.
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