Continentale Berufsunfähigkeitsversicherung
Kosten & Leistungen im Test & Vergleich
Key Facts im Überblick
Firmenlogo | |
Firmensitz | Dortmund |
Rechtsform | Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit |
Gründungsjahr | 1926 |
Seinen Ursprung hat der Continentale Versicherungsverbund in der Naturheilkunde. 1926 wurde die heutige Konzernmutter, die Continentale Krankenversicherung, von Anhängern dieser medizinischen Richtung als Gegenseitigkeitsverein gegründet. Während die Krankenversicherung seit ihrer Gründung in Dortmund beheimatet ist, sitzt die Continentale Lebensversicherung AG in München. Sie ist – wie auch der Direktversicherer des Verbunds, die EUROPA in Köln – Anbieter von Berufsunfähigkeitsversicherungen. Der Bestand umfasst knapp 300.000 Verträge in dieser Sparte.
Das Angebot der Continentale im Segment Berufsunfähigkeit liest sich wie die Preisliste eines Autoherstellers. Das Basisangebot ist gut, Extras werden als Pakete oder Einzelpositionen ergänzt. Das bedeutet einen hohen Individualisierungsgrad, erfordert aber auch eine gewisse Beratungsleistung bzw. Beschäftigung mit der Materie. Alle Tarifoptionen der neuesten Generation erzielen sehr gute Testresultate.
Drei Produktlinien in der Berufsunfähigkeitsversicherung – für Berufstätige, Einsteiger und Schüler – werden bei der Continentale durch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ergänzt.
Hier präsentiert sich die Continentale als Paketdienst: Die ohnehin schon recht vollständig ausgestattete PremiumBU kann durch Upgrade-Pakete erweitert werden. In der Grundausstattung sind volle Rente ab 50 % BU und der Verzicht auf die abstrakte Verweisung in einen anderen Beruf ebenso enthalten wie eine Verkürzung des Prognosezeitraums auf sechs Monate. Pflegebedürftigkeit und mindestens mittelschwere Demenz sind der Berufsunfähigkeit gleichgestellt. Auch eine Leistung bei sechsmonatiger Arbeitsunfähigkeit ist im Basisschutz schon versichert – das kostet bei anderen Versicherern einen spürbaren Aufpreis. Die erweiternden Pakete sind bedarfsgerechnet geschnürt:
Die PremiumStarter-Vorsorge richtet sich zum Beispiel an Auszubildende und Studenten, aber auch an Interessenten in ihren ersten Berufsjahren. Die Beitragszahlung ist unterteilt in eine Startphase von drei Jahren mit 50 % Rabatt, einer Anpassungsphase von vier Jahren, in denen dieser Nachlass schrittweise um je zehn Prozentpunkte abgesenkt wird, und eine Zielphase ab dem achten Jahr mit 100 % Beitrag. Alle oben aufgeführten Pakete und Optionen können auch zur PremiumStarter-Vorsorge gebucht werden. Das Karriere-Paket dürfte hier besonders interessant sein.
Eltern schulpflichtiger Kinder können diese ab dem zehnten Lebensjahr gegen Schulunfähigkeit und spätere Berufsunfähigkeit versichern. Schulunfähigkeit ist dabei genau wie in der Erwachsenen-BU mit einem Prognosezeitraum von sechs Monaten definiert, in denen kein regulärer Schulbesuch stattfinden kann. Das Angebot gilt auch für volljährige Schulkinder bis zum 21. Lebensjahr. Die Beitragsstaffel entspricht der in der PremiumStarter-Vorsorge. Mit Aufnahme von Ausbildung, Studium oder einem Beruf wird die Schüler-Vorsorge ohne Gesundheitsprüfung in eine dem Berufsbild entsprechende BU umgewandelt. Spätestens passiert dieser Schritt zur Vollendung des 22. Lebensjahres.
Kommt eine vollständige Absicherung gegen Berufsunfähigkeit aus finanziellen Gründen oder aufgrund von Vorerkrankungen nicht in Betracht, kann die private Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine brauchbare Alternative sein. Der Unterschied zwischen beiden Produkten: Während Berufsunfähigkeit sich auf einen konkreten, zuletzt ausgeübten Beruf bezieht, schaut man bei Erwerbsunfähigkeit auf das Restleistungsvermögen in einer beliebigen Tätigkeit. Das tut auch die Sozialversicherung bei der Erwerbsminderungsrente. Diese beträgt im Normalfall aber selbst bei voller Erwerbsunfähigkeit weniger als ein halbes Einkommen. Die zusätzliche private Absicherung stockt nicht nur die Höhe der gesetzlichen Rente auf. Die PremiumEU der Continentale kennt auch weitere Hilfen, zum Beispiel zur Wiedereingliederung, wenn sich der Gesundheitszustand bessert.
Quelle: https://www.continentale.de/berufsunfaehigkeit-erwerbsunfaehigkeit
Stand: 03/2021
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Die Continentale setzte auf Beratung und stellt deshalb auf ihrer Internetseite keinen BU-Rechner bereit. Infos gibt es aber anhand einiger Beispielrechnungen, etwa zur Starter-Vorsorge. Ein Informatik-Student startet mit 17,75 Euro Zahlbeitrag, wenn er den Vertrag mit 18 Jahren abschließt und 1.000 Euro Rente bis zum 67. Lebensjahr versichern möchte. Im achten Versicherungsjahr sind die vollen 35,30 Euro erreicht – diesen wegen des Eintrittsalters so günstigen Preis sichert er sich für die komplette Restlaufzeit von mehr als vierzig Jahren. Bei den genannten Beträgen ist die nicht garantierte Überschussbeteiligung als Sofortrabatt bereits abgezogen.
Auch in Vergleichsportalen macht die Continentale eine gute Figur: Ein Preis von 45,40 Euro monatlich für einen 25-jährigen Bankkaufmann bei gleichem Vertragsinhalt wie oben ist in Anbetracht der gebotenen Leistungen sehr günstig.
Der Tarif SBU PremiumBU der Continentale wurde von der Stiftung Warentest in der Fassung von 2019 getestet. De Bewertung umfasst den Leistungsumfang zu 75 % und Antragsfragen zu 25 %. Letztere sind wichtig für die Antragsannahme und für das Risiko, dass es wegen Verletzung von Anzeigepflichten zu Schwierigkeiten mit einem Leistungsantrag kommt. Die Note 1,9 entspricht dem Testurteil „gut“. Der Testsieger konnte eine 0,8 erzielen.
Ideales Abschneiden für die Continentale bei Franke & Bornberg: Die PremiumBU bekommt mit und ohne Plus-Paket die beste Note 0,5 und das Siegel „FFF+“, gleichbedeutend mit „hervorragend“. Die Analyse bezieht sich auf die Bedingungsversion Januar 2021, was die Unterschiede zur Stiftung Warentest aus 2019 erklären dürfte. Denn der alte Tarif erzielte auch bei Franke & Bornberg „nur“ eine 1,2.
Morgen & Morgen hat der Continentale ganz genau auf den Zahn gefühlt und die PremiumBU in Kombination mit diversen Paketen getestet, zum Beispiel Plus, Pflege und Karriere. Die Ergebnisse zeigen dasselbe positive Bild wie in den anderen Tests. Alle Produkte wurden insgesamt sowie in den Kategorien Bedingungen (Wertungsanteil 40 %), Kompetenz (30 %) und Antragsfragen (10 %) mit der Bestnote von fünf Sternen bedacht. Lediglich bei der Beitragsstabilität (20 %) muss sich die Continentale mit vier Sternen begnügen. Grund zur Sorge ist das aber nicht. Die Rating-Agentur Ascore vergibt die höchste Bewertung von sechs Kompassen als Unternehmensrating – diesen Wert erreichen sehr viel größere Konzerne nicht.
Einen kleinen Dämpfer im Reigen überdurchschnittlich guter Testergebnisse muss die Continentale von denen hinnehmen, die es eigentlich am besten wissen müssen – den Kunden. Die ServiceValue GmbH befragte im Auftrag von Focus Money Menschen, die innerhalb der letzten drei Jahre einen Leistungsantrag bei ihrem BU-Versicherer eingereicht hatten. Von 36 Unternehmen bekamen 21 ein gutes oder sehr gutes Zeugnis ausgestellt – die Continentale war nicht darunter. Allerdings sind solche Befragungen nicht unbedingt repräsentativ. Bei der Leistungsquote, also dem Anteil erfolgreicher Leistungsanträge, liegt die Continentale nahezu im Marktschnitt (74 % zu 77 %), die Prozessquote ist mit 0,8 % sogar deutlich geringer als im Durchschnitt der Mitbewerber (2,2 %).
Ein klares ja. Selbst ohne Pakete und Optionen bietet die Continentale PremiumBU-Vorsorge mehr als mancher Wettbewerber in aufpreispflichtigen Top-Produkten. Trotz Außendienst-Orientierung gibt es dieses Angebot zu einem guten Preis. Bei den zusätzlichen Einschlüssen hängt es von der jeweiligen Lebenssituation ab, wie sinnvoll sie sind. Empfehlenswert sind in jedem Fall die beiden Optionen zum Inflationsschutz, damit die Absicherung auch über die Jahre ihren Wert behält.
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