Das Wichtigste in Kürze
Verteilung der häufigsten BU-Ursachen
Stand: 05/2020 © MORGEN & MORGEN, alle Rechte vorbehalten.
Quelle: Werte verifiziert durch MORGEN & MORGEN GmbH, Abb. D V20037
Berufsunfähigkeit kann jeden Studenten treffen
Im ersten Hören klingt das Angebot nicht logisch: Wozu braucht ein Student eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Er hat noch nicht einmal einen Beruf. Dennoch ist für Studenten eine BU-Versicherung sinnvoll, ja sogar aus verschiedenen Gründen besonders empfehlenswert. Gleiches gilt übrigens auch für Auszubildende, denn auch für Azubis ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung ratsam. und sogar für Schüler werden Berufsunfähigkeitsversicherungen angeboten.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten schließt eine wichtige Lücke
Die normale Berufsunfähigkeitsversicherung hilft mit einer Rente, den Einkommensverlust auszugleichen, wenn Sie dauerhaft nur noch 50 % oder weniger in Ihrem Beruf arbeiten können. Aber was passiert, wenn Sie es gar nicht erst bis in den Beruf schaffen? Wenn Sie schon als Student erkranken oder durch einen Unfall keine Chance haben, das Studium wie geplant zu beenden? Mit der Aufgabe der akademischen Ausbildung werden eine Menge Träume für Ihre Zukunft platzen. Die BU-Versicherung für Studenten schließt die zeitliche Lücke bis zum Eintritt in das Erwerbsleben. Nach Ende des Studiums wird sie einfach fortgeführt und sichert Ihr Einkommen bis zum Rentenalter.
Gesetzliche Rentenversicherung greift für Studenten erst nach einem Jahr
Aber es gibt doch auch die gesetzliche Rentenversicherung. Reicht sie nicht aus, wenn man schon als junger Mensch krank wird oder verunglückt? Die Antwort ist ein klares Nein. Grundsätzlich muss ein Versicherer fünf Jahre Mitglied sein und davon drei Jahre lang Beiträge gezahlt haben, bevor überhaupt eine Leistung in Betracht kommt. Kaum ein Student wird diese Voraussetzungen erfüllen. Deshalb gibt es einige komplizierte Ausnahmeregelungen. Im Ergebnis führen sie dazu, dass bei einem Arbeitsunfall sofort Versicherungsschutz besteht, ansonsten nach einem Jahr mit Pflichtbeiträgen. Diese können zum Beispiel aus einer geringfügigen Beschäftigung während des Studiums stammen.
Eine wichtige Einschränkung bleibt aber auf jeden Fall: Versichert ist Erwerbsunfähigkeit, nicht Berufsunfähigkeit. Beide Begriffe klingen ähnlich, unterscheiden sich aber wesentlich. In einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung wird auf den konkreten Beruf abgestellt, das damit erzielte Einkommen und das gesellschaftliche Ansehen, das mit diesem Beruf verbunden ist. In der BU-Versicherung für Studenten ist es das Studienfach oder der angestrebte Beruf – hier unterscheiden sich die Vertragsangebote der Versicherer. Eine Erwerbsminderungsrente aus der Sozialversicherung gibt es dagegen nur, wenn Sie gar keinen Beruf mehr ausüben können, auch nicht eine Tätigkeit mit sehr geringen Anforderungen und entsprechend schlechter Bezahlung. Die oben erwähnten Sonderregeln für Studenten gelten übrigens nur für eine volle Erwerbsminderung. Die liegt erst dann vor, wenn Sie nicht einmal mehr drei Stunden täglich arbeiten können. Eine Teilrente, die nach erfüllter Warte- und Beitragszeit schon bei weniger als sechs Stunden zumutbarer Arbeit gezahlt wird, ist hier nicht vorgesehen.
Früher Vertragsabschluss sichert Vorteile bei Antragsannahme und Beiträgen
Der frühe Vogel fängt den Wurm – neben der erweiterten zeitlichen Absicherung gibt es noch weitere handfeste Argumente, die einen möglichst zeitigen Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten besonders sinnvoll und attraktiv machen.
Keine Vorerkrankungen, keine Ausschlüsse
Jeder Versicherer prüft vor der Antragsannahme, ob durchgemachte Erkrankungen das Risiko einer späteren Berufsunfähigkeit merklich beeinflussen. Schon ein einziger Arztbesuch wegen Rückenbeschwerden oder einer depressiven Verstimmung kann ein Alarmzeichen sein. Bestenfalls wird dann ein Zuschlag auf den Beitrag vereinbart. Viel schlimmer ist es, wenn der Versicherer den Antrag nur mit Ausschlüssen annehmen will. Damit wäre zum Beispiel eine Berufsunfähigkeit wegen des Rückenleidens oder wegen psychischer Ursachen nicht versichert. So eine BU-Versicherung ist nichts wert, denn man kann sich auf sie nicht verlassen – gerade die häufigsten Ursachen sind nicht versichert. Vielleicht wird der Antrag sogar ganz abgelehnt. Dann wird es auch bei anderen Versicherern schwer, denn nach abgelehnten Anträgen wird überall gefragt.
Für Studentinnen und Studenten, die oft noch keine zwanzig Jahre alt sind, sind Vorerkrankungen, Beitragszuschläge, Ausschlüsse und Ablehnungen in aller Regel kein Thema. Wenn Sie nicht gerade ein außergewöhnlich gefährliches Hobby ausüben, steht einer vollwertigen BU-Versicherung in der Studienzeit nichts im Wege. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen ist für gesunde Versicherte übrigens keine geeignete Alternative. Sie ist zu teuer, weil der Versicherer die bestehenden Erkrankungen seiner Kunden mit einkalkulieren muss.
Niedriges Eintrittsalter bedeutet geringen Monatsbeitrag
Eine Berufsunfähigkeit im Studium ist zwar nicht unmöglich, die Wahrscheinlichkeit steigt aber mit zunehmendem Alter. Die Versicherer streben in der Berufsunfähigkeitsversicherung konstante Kosten an. Der Vertrag wird also nicht deswegen teurer, weil der Versicherte immer älter wird. Beitragserhöhungen resultieren aus Leistungsverbesserungen, also einer höheren BU-Rente. Für die höhere Leistungswahrscheinlichkeit im Alter werden Rückstellungen gebildet. Je früher der Vertrag beginnt, desto mehr Zeit ist dafür. Deshalb zahlen Sie einen umso geringeren Monatsbeitrag, je niedriger das Eintrittsalter – also das Alter bei Vertragsbeginn – ist. Über die Vertragslaufzeit von mehreren Jahrzehnten bedeutet das eine große Ersparnis.
Wird in der BU für Studierende das Studium oder der Zielberuf versichert?
Eine gewöhnliche Berufsunfähigkeitsversicherung leistet, wenn der aktuelle Beruf für einen festgelegten Prognosezeitraum nicht mehr ausgeübt werden kann. Prognosezeitraum sind zum Beispiel sechs Monate. Wie funktioniert aber eine BU-Versicherung für Menschen, die noch gar keinen Beruf haben? Für die Versicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos von Studierenden existieren zwei Modelle. Entweder stellt sie auf den beabsichtigten Zielberuf ab oder auf die derzeit gewählte Fachrichtung des Studiums. Die zweite Variante ist günstiger. Ist der versicherte Zielberuf nämlich auch ohne Studium möglich, gibt es bei einem krankheitsbedingten Studienabbruch keine Rente, obwohl sich Berufs- und Karriereaussichten wahrscheinlich deutlich verschlechtern.
Kein Verweis auf anderes Studienfach
Eine studentische Berufsunfähigkeitsversicherung sollte dem Versicherer außerdem keine Möglichkeit geben, auf ein anderes Studienfach zu verweisen. Wer im Arztberuf seine Erfüllung findet, wird mit Literaturwissenschaften nicht glücklich werden. Mit einem Verzicht auf sogenannte Verweisungen erspart man sich auch die Diskussion, ob Einkommen und sozialer Status eines Arztes und eines Literaten vergleichbar sind.
Studenten erhalten den besten BU-Beitrag auch im Beruf
Studenten werden hinsichtlich ihres Berufsunfähigkeitsrisikos üblicherweise in eine sehr niedrige, vielleicht sogar die günstigste Berufsgruppe eingestuft. Was passiert aber mit Ende des Studiums und dem Eintritt ins Berufsleben? Besonders empfehlenswert sind Verträge, die die Einstufung aus dem Studium beibehalten, auch wenn der Beruf gefährlicher ist. Solche BU-Versicherungen lohnen sich besonders für Studenten, die später keinen reinen Bürojob ausüben, sondern zum Beispiel als Chemiker, Vermessungsingenieur, Geologe oder Arzt arbeiten. Umgekehrt sollte sichergestellt sein, dass bei einer noch niedrigeren Einstufung des Berufs der Tarif dann auf die billigere Tarifgruppe umgestellt wird. Kündigung und Neuabschluss sind keine Alternativen, weil dann das niedrige Eintrittsalter verlorengeht und eine neue Gesundheitsprüfung ansteht.