VGH Berufsunfähigkeits­­versicherung

Kosten & Leistungen im Test & Vergleich

Key Facts im Überblick

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VGH Berufsunfähigkeitsversicherung

FirmensitzHannover
RechtsformAnstalt des öffentlichen Rechts
Gründungsjahr1750

BU Online-Vergleichsrechner

Wir empfehlen: Die Berufsunfähigkeitsrente sollte mindestens 70 % Ihres aktuellen Nettoeinkommens betragen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Von den beiden Produkten der VGH ist die Premium BU bei moderatem Aufpreis deutlich besser ausgestattet.
  • Eine Existenzschutzversicherung ist der geeignete Vertrag für Menschen mit angeschlagener Gesundheit oder schwerer körperlicher Arbeit.
  • Als öffentlich-rechtliche Versicherungsanstalt darf die VGH nur Kunden in ihrem Tätigkeitsgebiet versichern, also in Niedersachsen und Bremen.

Inhalt

Die VGH – das Kürzel stand ursprünglich für Versicherungsgruppe Hannover – entstand 1957 durch Zusammenschluss der 1750 gegründeten Landschaftlichen Brandkasse Hannover und der seit 1918 aktiven Provinzial Lebensversicherung Hannover. Sie ist bis heute weder Aktiengesellschaft noch Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, sondern eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Daraus folgt auch das beschränkte Geschäftsgebiet. Die VGH bildet das niedersächsische Pendant zur Provinzial Versicherungsgruppe im Rheinland, in Westfalen und in Schleswig-Holstein bzw. zur SV SparkassenVersicherung in Baden-Württemberg. Die VGH gehört zur Sparkassen Finanzgruppe und nutzt auch das Vertriebsnetz der Sparkassen in ihrem Land sowie in Bremen. Ein Bestand der VGH Provinzial Lebensversicherung von mehr als 80.000 BU-Verträgen ist für eine regional tätigen Versicherer sehr beachtlich.

Das zeichnet die VGH Berufsunfähigkeits­versicherung aus

Während die Komfort-BU viele Einschränkungen des Versicherungsschutzes aufweist, haben Kunden mit dem Premium-Produkt eine gelungene Absicherung. Vor allem die schwierige Anfangszeit der Berufsunfähigkeit ist durch Arbeitsunfähigkeitsklausel und Anfangshilfe gut abgesichert – genau dann, wenn der Versicherte die Hilfe am dringendsten braucht.

Leistungsübersicht: BU-Tarife der VGH im Vergleich

Die VGH bietet die Berufsunfähigkeitsversicherung in zwei Stufen an, Komfort und Premium. Beide Tarife sind auch mit einer speziellen Beitragskalkulation für junge Erwachsene verfügbar. Hier sind die Preise in den ersten Jahren ermäßigt, das gesparte Geld wird aber auf die Folgejahre aufgeschlagen.

KomfortPremium
Monatliche Rente ab Grad der Berufsunfähigkeit50 %50 %
Verzicht auf abstrakte Verweisungjaja
Prognosezeitraum12 Monate6 Monate
Leistung bei Arbeitsunfähigkeitneinja, ab sechs Monaten ununterbrochener Krankschreibung bis zu 18 Monatsrenten
Leistung bei Pflegebedürftigkeitjaja
Leistung bei Tätigkeitsverbot wegen Infektionneinja, bei mindestens sechsmonatigem Verbot
weitere Kapitalleistungenneinja, Anfangs- und Wiedereingliederungshilfe

VGH Berufsunfähigkeitsschutz Komfort

Mit dem BU-Schutz Komfort erwirbt der Kunde ein günstiges Produkt, das dafür aber auch im Leistungsumfang deutlich eingeschränkt ist. Besonders ins Auge fällt der Prognosezeitraum von zwölf Monaten. Das bedeutet, eine BU-Rente wird erst fällig, wenn die Berufsunfähigkeit voraussichtlich ein Jahr oder länger dauern wird. Ist dies nicht von Anfang an klar, wartet der Versicherte so lange auf sein Geld. Für ein Basisprodukt ist ein zwölfmonatiger Prognosezeitraum aber durchaus noch akzeptabel. Andere Versicherer schreiben hier drei Jahre fest, und auch in der Rechtsprechung wird eine unbestimmte Formulierung wie „voraussichtlich dauerhaft“ als drei Jahre interpretiert.

VGH Berufsunfähigkeitsschutz Premium

Wer etwas mehr Geld anlegt, bekommt ein deutlich umfangreicheres Produkt. Der Prognosezeitraum ist kundenfreundlich auf sechs Monate verkürzt, diverse Erweiterungen wie Anfangs- und Wiedereingliederungshilfe sind mitversichert. Vor allem ist geregelt, dass es die Rente bereits bei sechsmonatiger Arbeitsunfähigkeit gibt. So entstehen keine Versorgungsengpässe, wenn die Krankengeldzahlung endet, die Berufsunfähigkeit aber noch nicht festgestellt ist. Die BU für junge Leute kann in der Premium-Variante später gegen eine normale BU-Versicherung, eine Existenzschutzversicherung oder eine Rentenversicherung mit entsprechender Zusatzdeckung umgetauscht werden.

VGH Existenzschutz

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist fraglos sinnvoll – aber nicht jeder kann sie abschließen. Vorerkrankungen führen zu Ausschlüssen oder einer kompletten Ablehnung des Antrags, für bestimmte Berufe mit anstrengender körperlicher Arbeit ist das Produkt schlichtweg viel zu teuer. Statt auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente zu verweisen, bietet die VGH eine ernstzunehmende Alternative. Die Existenzschutzversicherung ist eine Kombination aus Grundfähigkeitsversicherung und Dread Disease Versicherung. Anders als bei anderen Anbietern sind Unfallversicherung und Pflegerente nicht integriert. Versicherbar ist entweder eine Rente oder eine Kapitalzahlung. Die Leistung wird fällig, wenn eine von 14 definierten Grundfähigkeiten verlorengeht. Das ist neben körperlichen Fähigkeiten wie Gehen, Gebrauch einer Hand, Sehen, Hören, Sprechen auch die geistige Leistungsfähigkeit. Bei Eintritt einer schweren Krankheit wie Krebs, Herzinfarkt, ALS oder Nierenversagen werden eine Jahresrente oder 10 % des versicherten Kapitals gezahlt. Führt die Krankheit zum Verlust von Grundfähigkeiten, werden beide Leistungen erbracht.

Die Kosten einer BU-Versicherung bei der VGH

Die VGH stellt auf ihrer Internetseite eine Tarifauskunft bereit, mit dem sich der Interessent den Beitrag für seine Versicherung selbst errechnen kann. Voraussetzung ist die Eingabe einer Postleitzahl im Geschäftsgebiet der VGH, also in Niedersachsen oder Bremen. Andere Kunden werden auf die Webseite der öffentlich-rechtlichen Versicherer verwiesen, wo sie ihren regional zuständigen Anbieter finden. Erstaunlicherweise wird im Berechnungsformular nach dem Geschlecht gefragt, obwohl schon seit vielen Jahren sogenannte Unisex-Tarife gesetzlich vorgeschrieben sind.

Der Tarif BU Komfort kostet – berechnet am Beispiel eines 25-jährigen Bankkaufmanns, der 1.000 Euro Rente bis zum 67. Lebensjahr versichern will – rund 83 Euro monatlichen Tarifbeitrag bzw. 50 Euro netto nach Abzug der nicht garantierten Überschussbeteiligung. Der Aufschlag für den Premium-Tarif liegt bei 10 Euro brutto oder 6 Euro netto. Angesichts der umfangreichen Mehrleistungen scheint dies das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis zu sein.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • Gut ausgestattetes Premium-Produkt

    Allein schon der Prognosezeitraum von sechs Monaten lohnt den Mehrpreis.

  • Existenzschutz als Alternative

    Nicht perfekt, aber auf jeden Fall besser als eine gesetzliche oder private Absicherung nur gegen Erwerbsunfähigkeit.

Nachteile

  • Tarif BU Komfort mit Absicherungslücken

    Vor allem der lange Prognosezeitraum und die fehlende Arbeitsunfähigkeitsklausel können Nachteile im Leistungsfall bedeuten.

  • Regionaler Anbieter

    Die VGH bedient als öffentlich-rechtliche Anstalt nur Kunden in Niedersachsen und Bremen.

Die VGH Berufsunfähigkeitsversicherung im Test

Franke & Bornberg

Der Premium-Tarif in der Version 2021 schrammt bei Franke & Bornberg nur knapp an der Bestnote 0,5 vorbei. Die VGH schneidet mit 0,7 ab und erhält dafür das Siegel „FFF“ („sehr gut“). Erwartungsgemäß ist die Komfort-BU beim Blick auf den Leistungsumfang nicht so weit oben platziert. Eine 1,8 reicht aber noch für den oberen Rand der Note „gut“ und das Siegel „FF+“.

Morgen & Morgen

Auch bei Morgen & Morgen ist das Bild zweigeteilt: Die VGH BU Komfort erzielt in der Gesamtwertung drei Sterne, der Tarif Premium kommt auf die vollen fünf Sterne. Entscheidend ist die Teilbewertung der Bedingungen (40 %). Hier hat der lange Prognosezeitraum der Komfort-BU einen negativen Einfluss. In den übrigen Kategorien Anbieterkompetenz (30 %, vier Sterne), Beitragsstabilität (20 %, vier Sterne) und Antragsfragen (10 %, fünf Sterne) sind die Bewertungen beider Tarife identisch.

Fazit: Lohnt sich der Abschluss einer BU-Versicherung bei der VGH?

Die Premium-BU der VGH ist von den beiden angebotenen Produkten die bessere Wahl, auch wenn dafür rund 12 % Aufpreis fällig werden. Die Leistungsquote (Anteil erfolgreicher Leistungsanträge) ist bei der VGH mit 88 % weit überdurchschnittlich (77 %) und nur wenig vom Bestwert (93 %) entfernt. Die Prozessquote (1,6 %) liegt unter dem Marktschnitt (2,2 %). Kann eine vollwertige BU-Versicherung nicht oder nur mit Auflagen abgeschlossen werden, ist der Existenzschutz eine wertvolle Alternative, die viel mehr leistet als die Sozialversicherung. Leider sind die Angebote der VGH nur für Kunden im Raum Niedersachsen und Bremen verfügbar.

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